Zum Inhalt springen

Solarpflicht in Deutschland (August 2023)

    Solarpflicht in Deutschland: Eine umfassende Übersicht nach Bundesland

    Die Solarpflicht in Deutschland gewinnt immer mehr an Bedeutung. Für Hausbesitzer, Bauherren und Investoren ist es entscheidend zu wissen, welche Bundesländer Photovoltaik-Anlagen für Neubauten oder Sanierungen vorschreiben. Unsere detaillierte Übersicht bietet alle notwendigen Informationen dazu.

     

    • Was genau versteht man unter Solarpflicht in Deutschland?
    • Die Regelungen der Solarpflicht in deutschen Bundesländern
      1. Hamburg
      2. Berlin
      3. Brandenburg
      4. Bremen
      5. Hessen
      6. Mecklenburg-Vorpommern
      7. Niedersachsen
      8. Nordrhein-Westfalen
      9. Rheinland-Pfalz
      10. Saarland
      11. Bayern
      12. Sachsen
      13. Sachsen-Anhalt
      14. Schleswig-Holstein
      15. Thüringen
    • Vor- und Nachteile der Solarpflicht
    • Wichtige Hinweise für Bauherren in Deutschland
    •  

      Was genau versteht man unter Solarpflicht in Deutschland?

      Der Begriff “Solarpflicht” beschreibt die Verpflichtung, Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden zu installieren. Doch nicht jedes Bundesland hat die gleichen Regelungen. Vor allem in Bundesländern wie Hamburg, Baden-Württemberg und Bayern sind hier wichtige Schritte gemacht worden. Doch was bedeutet das konkret für Eigentümer und Bauherren?

      Die Regelungen der Solarpflicht in deutschen Bundesländern

      Die Solarpflicht variiert stark zwischen den Bundesländern. Während einige Pioniere in Sachen nachhaltige Energie sind, zögern andere noch. Hier ein detaillierter Blick auf die Bestimmungen in den prominentesten Bundesländern:

      Solarpflicht in Hamburg

      Hamburg war einer der Vorreiter in Deutschland und hat seit 2023 eine Solarpflicht für Neubauten eingeführt. Ab 2025 wird diese Pflicht auch für Bestandsgebäude, die saniert werden, gelten.

      Aber auch wenn es in Hamburg aktuell keine Pflicht für eine Photovoltaik Anlage beschlossen ist, bietet die Installation einer PV-Anlage viele Vorteile. Z.B. die Senkung Ihrer Stromkosten, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und die Möglichkeit, einen großen Teil Ihres eigenen Stromverbrauches selbst zu erzeugen.

      Solarpflicht in Berlin

      Ab dem 1. Januar 2023 müssen Neubauten und Bestandsgebäude bei größeren Dachumbauten Photovoltaikanlagen installieren, wenn sie über 50 Quadratmeter Nutzfläche verfügen.

      Neubauten und Bestandsbauten müssen mindestens 30% ihrer Dachfläche mit Photovoltaik abdecken, wobei es Leistungsgrenzen basierend auf der Anzahl der Wohnungen gibt.

      Das Gesetz enthält Ausnahmen, z.B. bei Konflikten mit dem Denkmalschutz, technischer Unmöglichkeit oder bei bestimmten Dachausrichtungen.

      Solarthermieanlagen und Fassaden-PV-Anlagen können auch als Erfüllung der Pflicht dienen.

      Befreiungen können bei besonderen Umständen beantragt werden.

      Solarpflicht in Brandenburg

      Im Bundesland Brandenburg gibt es derzeit keine Solarpflicht.

      Trotzdem bedeutet das nicht, dass eine PV-Anlage in Brandenburg für Sie uninteressant ist. Langfristig betrachtet, kann sich eine solche Anlage als vorteilhafte Investition herausstellen. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit, Energiekosten zu reduzieren, sondern erhöht auch den Wert Ihrer Immobilie und unterstützt den Umweltschutz.

      Solarpflicht in Bremen

      Der Bremer Senat hat in seiner Sitzung im März 2023 den Vorschlag für die Einführung einer Photovoltaik-Pflicht verabschiedet. Genauer gesagt handelt es sich um das “Gesetz zur Beschleunigung des Ausbaus von Anlagen zur Stromerzeugung aus solarer Strahlungsenergie (Bremisches Solargesetz – BremSolarG)” von der zuständigen Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Maike Schaefer.

      Das Gesetz legt fest, dass bei Neubauten eine Photovoltaik-Anlage auf 50 Prozent der Bruttodachfläche installiert werden muss. Weiterhin wird eine sogenannte anlassbezogene Photovoltaik-Pflicht für Besitzer von Bestandsgebäuden eingeführt, die zum Tragen kommt, sobald das Dach des Gebäudes umfassend saniert und technisch für eine Photovoltaik-Installation vorbereitet wurde. Diese Pflicht soll ab dem 1. Juli 2024 für Bestandsgebäude und ein Jahr später für Neubauten gelten. Solarthermie-Anlagen werden zur Erfüllung dieser Pflicht teilweise anerkannt. Es sind außerdem Ausnahmeregelungen für ungeeignete Dächer vorgesehen.

      „Mit dem Solardachausbau positioniert sich Bremen im Einklang mit anderen Bundesländern als Vorreiter in der Klimapolitik. Die fortschreitende Klimakrise erfordert ambitionierte Maßnahmen wie diese“, betonte Schaefer. Sie wies darauf hin, dass auch Hauseigentümer von den Vorteilen profitieren, da sich Photovoltaik- und Solarthermieanlagen in kurzer Zeit energetisch amortisieren. „Die Solardachpflicht unterstützt nicht nur den Weg Bremens zur Klimaneutralität, sondern sorgt ebenso für eine sichere und unabhängige Energieversorgung. Der Bremer Senat plant in diesem Zusammenhang zusätzlich zum Klima Bau Zentrum weitere Beratungsangebote und wird ein Förderprogramm ins Leben rufen“, fügte die Senatorin hinzu. Letzteres soll frühzeitig eingeführt werden, um etwaige Härtefälle abzumildern, die nicht durch bundesweite Programme abgedeckt sind.

      In dieser Woche wird die Bremische Bürgerschaft das Gesetz in erster Lesung behandeln. Die zweite Lesung und die Verabschiedung könnten im April folgen. Das neue Bremische Solargesetz wird voraussichtlich im Mai in Kraft treten.

      Solarpflicht in Hessen

      Hessen setzt sich für die Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau erneuerbarer Energien ein: Zukünftig sind Photovoltaik-Anlagen für alle landeseigenen Gebäude und für neue Parkplätze mit über 50 Stellplätzen vorgeschrieben. Städte und Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern werden verpflichtet, kommunale Wärmepläne zu erstellen. Zudem werden Vorgaben für Photovoltaik-Anlagen auf Dächern gelockert und die Abstandsregelungen für Wärmepumpen erleichtert. Eine überarbeitete Version des Hessischen Energiegesetzes wurde diesbezüglich am Mittwoch im Landtag verabschiedet.

      „Wir verfolgen das Ziel, Hessen bis 2045 klimaneutral zu gestalten und unseren Bedarf an Strom und Wärme ausschließlich aus erneuerbaren Quellen zu decken – sauber, sicher, bezahlbar und unabhängig von konventionellen Energieträgern wie Gas, Öl, Kohle und Atom“, äußerte sich Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir. „Es ist daher notwendig, den Ausbau zu beschleunigen. Wir betonen, dass erneuerbare Energien von herausragendem öffentlichen Interesse sind und der öffentlichen Sicherheit dienen, was die Genehmigungsprozesse vereinfacht.“

      Die Regelungen im Detail:

      • Es ist geplant, ein Prozent der gesamten Landesfläche für die Solarstromproduktion zu nutzen. Damit wird erstmals ein konkretes Flächenziel für Photovoltaik festgelegt.
      • Neue Parkplätze mit mehr als 50 Stellplätzen und landeseigene Gebäude müssen in Zukunft mit Photovoltaik-Anlagen versehen werden.
      • Die vorgeschriebenen Mindestabstände von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern zu angrenzenden Dächern werden signifikant reduziert. Das erleichtert insbesondere die Montage auf Reihenhäusern und Doppelhaushälften.

      Solarpflicht in Mecklenburg-Vorpommern

      Bislang gibt es in Mecklenburg-Vorpommern keine Solarpflicht.

      Trotzdem bedeutet das nicht, dass eine PV-Anlage für Sie uninteressant ist. Langfristig betrachtet, kann sich eine solche Anlage als vorteilhafte Investition herausstellen. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit, Energiekosten zu reduzieren, sondern erhöht auch den Wert Ihrer Immobilie und unterstützt den Umweltschutz.

      Solarpflicht in Niedersachsen

      Das Land Niedersachsen will bis 2050 klimaneutral werden. So wurden 2022 auch für Niedersachsen verschiedene Maßnahmen zur Solarpflicht beschlossen, von denen die ersten in diesem Jahr in Kraft getreten sind.

      Ab dem 1. Januar 2023 müssen alle überwiegend gewerblich genutzten Gebäude mit mehr als 75 Quadratmetern Dachfläche eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage installieren.

      Aber auch für Wohngebäude gibt es bereits Solarverordnungen:

      • Seit dem 1. Januar 2023 müssen alle Neubauten so gebaut werden, dass eine PV-Anlage nachgerüstet werden kann.
      • Und ab dem 1. Januar 2025 müssen auf allen Neubauten in Niedersachsen PV-Anlagen installiert werden.

      Solarpflicht in Nordrhein-Westfalen

      In Nordrhein-Westfalen wurde im Jahr 2023 mit der Einführung einer Solarpflicht in mehreren Stufen begonnen. Die ersten Maßnahmen beziehen sich jedoch ausschließlich auf öffentliche und gewerbliche Solarprojekte. Zum 1. Januar 2025 ist in NRW dann die Einführung einer Solarpflicht für private Neubauten geplant.

      • Seit dem 1. Januar 2023 gibt es eine Solarpflicht für öffentliche Liegenschaften
      • Ab dem 1. Januar 2024 soll die Solarpflicht auch für gewerbliche Neubauten gelten
      • Ab dem 1. Juli 2024 müssen zu sanierende Dächer öffentlicher Liegenschaften mit einer Solaranlage ausgestattet werden
      • Ab dem 1. Januar 2025 soll die Solarpflicht dann auch für private Neubauten in Kraft treten
      • Ab dem 1. Januar 2026 wird die Solarpflicht dann noch auf Dachsanierungen privater und gewerblicher Gebäude erweitert

      Aber nur, weil die Solarpflicht noch ein Weilchen hin ist, kann eine PV-Anlage Ihnen bereits jetzt zahlreiche Vorteile bieten, darunter die Einsparung von Energiekosten und die Erhöhung des Immobilienwerts.

      Solarpflicht in Rheinland-Pfalz

      Der rheinland-pfälzische Landtag verabschiedete im September 2021 das Landessolargesetz (LSolarG). Ab 2023 ist die Installation von Photovoltaikanlagen auf Dächern von Gewerbeneubauten und Überdachungen von Parkplätzen ab 50 Stellplätzen Pflicht. Das Gesetz zielt darauf ab, die erneuerbaren Energien auszubauen und Klimaziele zu erreichen. Rheinland-Pfalz hat das Ziel, bis 2030 den Strombedarf vollständig aus erneuerbaren Energien zu decken. Die Pflicht betrifft Gewerbeneubauten über 100 qm und entsprechende Parkplatzüberdachungen, wobei private Neubauten ausgenommen sind.

      Es gibt jedoch Flexibilität: Photovoltaikanlagen können auch auf benachbarten Flächen installiert oder die Solarflächen an Dritte verpachtet werden. Befreiungen sind unter bestimmten Umständen, wie technischer oder wirtschaftlicher Unzumutbarkeit, möglich.

      Solarpflicht im Saarland

      Nein, im Saarland gibt es aktuell keine Solarpflicht.

      Aber auch wenn es im Saarland aktuell keine Pflicht für eine Photovoltaik Anlage beschlossen ist, bietet die Installation einer PV-Anlage viele Vorteile, wie z.B. die Senkung Ihrer Stromkosten, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und die Möglichkeit, einen großen Teil Ihres eigenen Stromverbrauches selbst zu erzeugen.

      Solarpflicht in Bayern

      Das Landeskabinett Bayerns beschloss im Juni 2022 eine Änderung des Klimaschutzgesetzes, die eine Änderung der Bayerischen Bauordnung bewirkt. Der hinzugefügte Artikel 44a sieht die Einführung einer Solarpflicht in drei Stufen vor:

      1. Seit 1. März 2023 müssen alle gewerblichen und industriellen Bauvorhaben eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) installieren, die mindestens ein Drittel der geeigneten Dachfläche abdeckt.
      2. Ab 1. Juli 2023 wird diese Pflicht auf alle neuen Nichtwohngebäude, wie landwirtschaftliche Stallungen, erweitert. Ausnahmen gelten für Gebäude mit einer Dachfläche unter 50 Quadratmetern.
      3. Ab 1. Januar 2025 wird empfohlen, PV-Anlagen auch auf neuen Wohngebäuden zu installieren. Es handelt sich dabei nicht um eine strikte Pflicht, und es ist unklar, wie diese Regelung in der Praxis angewendet wird. Bei Dachsanierungen ab diesem Datum sollen Solaranlagen jedoch eingebaut werden, sowohl bei Wohn- als auch bei Nichtwohngebäuden.

      Solarpflicht in Sachsen

      Nein, Sachsen hat bisher keine Solarpflicht eingeführt.

      Aber auch wenn es in Ihrem Bundesland Sachsen aktuell keine Pflicht für eine Photovoltaik Anlage beschlossen ist, bietet die Installation einer PV-Anlage viele Vorteile, wie z.B. die Senkung Ihrer Stromkosten, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und die Möglichkeit, einen großen Teil Ihres eigenen Stromverbrauches selbst zu erzeugen.

      Solarpflicht in Sachsen-Anhalt

      Nein, Sachsen-Anhalt verfügt derzeit über keine Solarpflicht.

      Aber auch wenn es in Sachsen-Anhalt aktuell keine Pflicht für eine Photovoltaik Anlage gibt, bietet die Installation einer PV-Anlage viele Vorteile, wie z.B. die Senkung Ihrer Stromkosten und die Möglichkeit, Ihren eigenen Strom zu erzeugen.

      Solarpflicht in Schleswig-Holstein

      Ab dem 1. Januar 2023 müssen in Schleswig-Holstein Photovoltaikanlagen auf Neubauten von Nichtwohngebäuden installiert werden. Bei Sanierungen, die mindestens zehn Prozent des Nichtwohngebäudedachs umfassen, gilt diese Regelung ebenso. Zudem sehen das Energiewende- und Klimaschutzgesetz Schleswig-Holstein vor, dass Parkflächen mit mehr als 100 Stellplätzen eine Photovoltaikanlage haben müssen.

      Während der Koalitionsverhandlungen im Juni 2022 kamen CDU und Grüne überein, dass ab 2025 Dächer mit Solaranlagen bestückt sein sollen. Es bleibt jedoch unklar, ob diese Regelung nur für Geschäftsgebäude oder auch für Wohngebäude gelten wird, da der Koalitionsvertrag hier keine eindeutige Aussage trifft.

      Die Einführungsmaßnahmen starteten am 1. Januar 2023 und betreffen nur Neubauten oder Dachsanierungen, die mindestens 10 Prozent bei Nichtwohngebäuden umfassen. Zudem müssen Parkflächen mit mehr als 100 Stellplätzen eine PV-Anlage haben.

      Von 2025 an ist geplant, eine umfassendere Solarpflicht für Dachflächen zu implementieren. Welche Gebäude betroffen sein werden und welche Kriterien gelten, steht bisher (Stand: April 2023) noch aus. Die neuesten Updates finden Sie stets hier.

      Trotzdem bedeutet das nicht, dass eine PV-Anlage für Sie uninteressant ist. Langfristig betrachtet, kann sich eine solche Anlage als vorteilhafte Investition herausstellen. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit, Energiekosten zu reduzieren, sondern erhöht auch den Wert Ihrer Immobilie und unterstützt den Umweltschutz.

      Thüringen

      Thüringen hat bisher keine Solarpflicht beschlossen.

      Trotzdem bedeutet das nicht, dass eine PV-Anlage für Sie uninteressant ist. Langfristig betrachtet, kann sich eine solche Anlage als vorteilhafte Investition herausstellen. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit, Energiekosten zu reduzieren, sondern erhöht auch den Wert Ihrer Immobilie und unterstützt den Umweltschutz.

      Vor- und Nachteile der Solarpflicht

      Pro Solarpflicht: Die Vorteile liegen auf der Hand. Durch die Solarpflicht wird der CO2-Ausstoß verringert, was dem Klimaschutz und der Energiewende in Deutschland zugutekommt.

      Contra Solarpflicht: Kritiker argumentieren, die Solarpflicht könnte die Kosten für Bauen und Wohnen erhöhen, was insbesondere in Städten mit Wohnraummangel problematisch wäre.

      Wichtige Hinweise für Bauherren in Deutschland

      Bevor Sie in Deutschland bauen oder renovieren, sollten Sie die spezifischen Solarpflicht-Bestimmungen Ihres Bundeslandes kennen. Neben den umweltfreundlichen Vorteilen kann dies auch finanzielle Auswirkungen haben. Planen Sie also vorausschauend und informieren Sie sich rechtzeitig über alle Anforderungen und möglichen Förderungen.